VorFreud
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Viac o knihe
Die Therapeutik der Seele ist seit dem Wirken Sigmund Freuds eine anerkannte wissenschaftliche Disziplin, die auch Laien zumindest dem Begriff nach bekannt ist. Über Freuds Leben und Wirken wurden inzwischen zahllose Publikationen verfasst, dabei trat aber auch vieles in den Hintergrund, was eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Nicht zuletzt in Hinblick auf den Umgang mit psychischer Gesundheit vor Freud klaffen große Wissenslücken. Diese Lücke möchte der vorliegende Band der „Wiener Gespräche zur Sozialgeschichte der Medizin“ ein wenig schließen. Er spannt dabei einen Bogen von der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, beginnend mit einem Beitrag zur Betreuung psychisch Erkrankter durch die katholische Kirche im 17. und 18. Jahrhundert. Mit dem Wiener „Narrenturm“ und der „Landes-Irrenanstalt“ in Hall in Tirol werden zwei bedeutende frühe staatliche Einrichtungen zur Betreuung psychiatrisch erkrankter Patienten näher vorgestellt. Die Ideengeschichte der Psyche vor bzw. bis Freud wird u. a. durch Beiträge über Tagebucheintragungen psychiatrischer Patienten aus dem 18. Jahrhundert, zu Hahnemanns Überlegungen zu Ganzheit und Unbewusstem in der Homöopathie, über die Seelendiätetik von Ernst von Feuchtersleben sowie über unbewusste Phänomene bei Arthur Schopenhauer erläutert. Abschließend wird das Thema „Sexualität zu Zeiten Freuds und danach“ beleuchtet.