Sterben, Tod und Unsterblichkeit im Sport
Autori
Viac o knihe
Aufgrund der Tatsache, dass innerhalb der Sportwissenschaft eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Thema Tod nur unzureichend stattgefunden hat, versteht sich die vorliegende Arbeit als grundlegender Versuch, insbesondere dieses Thema, aber auch die damit verknüpften Aspekte Sterben und Unsterblichkeit für die Sportphilosophie – und somit für die Sportwissenschaft – zu erschließen. Das Phänomen des Sports, in dem der Tod eine prominente Position einnimmt, ist der Risikosport. Allerdings scheint es geboten der ungenügenden begrifflichen Differenzierung durch die Implementierung des Terminus eRisikosport (e=existenzieller), zu verstehen als freiwilliges Eingehen von lebensbedrohlichen Risiken im Sport, entgegenzutreten. Zur Deutung dieses Sports erweist sich die Existenzphilosophie, insbesondere deren deutschsprachige Vertreter SCHELER, JASPERS und HEIDEGGER, als überaus fruchtbares Analyseinstrument. Auf H. S. SLUSHERS exzeptionelle Arbeit rekurrierend, können diese existenzphilosophischen Grundlagen somit weiterführend auf den Sport bezogen werden und dadurch der Tod bzw. das Flirten mit dem Tod im eRisikosport als anthropologisch wertvolle Dimension erkannt. Die Bewusstmachung des Todes durch eRisikosport, und somit der Endlichkeit und Begrenztheit der Lebenszeit, zieht unweigerlich die Frage nach sich, wie man sich zu dieser Erkenntnis verhalten solle. Hilfestellung biete hier die Philosophie der Lebenskunst. Das Verständnis von Lebenskunst als die Kunst, mit Unsicherheiten und Risiken umgehen zu können, ebnet den Weg, diese philosophische Richtung auf den eRisikosport zu beziehen. Über das existenzphilosophische Paradigma hinaus gilt es jedoch vorher den Zusammenhang von Sport und Unsterblichkeit zu erörtern. Hierbei kann aus klassisch-philosophischer Sicht jedoch zunächst ernüchternd festgestellt werden, dass Unsterblichkeit im Sport nur durch Werk und Tat zu erreichen ist – indes nicht für den Athleten als Person. Allerdings lassen die vollmundigen Versprechungen der modernen Bio-Technologie, von philosophischer Seite gestützt durch die Vertreter des Transhumanismus, neue Hoffnungen für diesen alten Menschheitstraum aufkommen. Wollte man die vorliegende Arbeit in einem Satz zusammenfassen, so wäre sie wohl am treffendsten umschrieben durch das Urteil: Sie ist eine Apologie des eRisikosports – wohlgemerkt im Ergebnis, nicht im Hinblick auf die Intention!