Sommerfrische Tabarz 1873 - 1913

Die Sommerfrische Tabarz im 19. Jahrhundert 6 Der Dichter und Schriftsteller Theodor Fontane aus Berlin 16 Der Struwwelpeter-Autor Dr. Heinrich Hoffmann aus Frankfurt/M. 27 Der Wagnersänger Max Alvary 37. Aus dem Vorwort: Tabarz, gelegen am Nordrand des westlichen Thüringer Waldes zwischen den Residenzstädten Gotha und Eisenach, entwickelte sich aus einer viel besuchten Sommerfrische des 19. Jahrhunderts zum modernen Kneipp-Kurbad. Die Publikation entstand auf der Grundlage längerer Vortragstätigkeit, zunächst konzentriert auf Heinrich Hoffmann, vornehmlich an der Inselsbergklinik in Tabarz, später auch an der Klinik am Rennsteig, beim Kultur- und Bildungsverein Urania e. V. in Gotha sowie in Einrichtungen der Kurverwaltung Tabarz. Die Idee hierzu kristallisierte sich nach den Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 100. Todestages Heinrich Hoffmanns im Jahre 1994 heraus, in welchem auch die Struwwelpeter-Galerie auf der Tabarzer Märchenwiese, gestaltet durch den Künstler Günter Gehrke, entstand. Weitere Anstöße zur schriftlichen Darlegung und zur thematischen Erweiterung durch die Kapitel Theodor Fontane und Max Alvary kamen auf Bitten vieler Patienten, besonders der Inselsbergklinik, zustande. Ihnen sowie den vielen Helfern in Berlin, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt/Main, Friedrichroda, Gotha, Hamburg, Neuruppin, Niefern, Potsdam, Tabarz, Tambach-Dietharz, Waltershausen, Weimar und Wutha bin ich zu besonderem Dank verpflichtet. Die vorhandenen Publikationen zu den drei Persönlichkeiten sind unterschiedlich dicht. So gibt es eine Fülle von Literatur über Theodor Fontane, gesammelt im Potsdamer Archiv, aber nur eine Ausgabe, die seinen Tabarz-Aufenthalt auflistet. (21) Für Heinrich Hoffmann konnte sein kommentiertes „Erinnerungsbuch“ als wertvolles Zeugnis dienen, ebenso die Gespräche mit einer langjährigen leitenden Mitarbeiterin des Struwwelpeter-Museums in Frankfurt/ M., Frau Herzog-Hoinkis. Am kompliziertesten waren die Recherchen zum Wagnersänger Max Alvary, obwohl er der jüngste der drei Tabarzer Gäste ist und er bzw. seine Familie am längsten in Tabarz gewohnt haben, da es nur wenige Publikationen über ihn gibt. Zwar entwirft der Berliner Autor Einhard Luther in zwei umfangreichen Bänden ein treffendes Bild der künstlerischen Laufbahn des Sängers, doch zu Alvarys Privatleben in Tabarz konnte nur Lückenhaftes ermittelt werden. Einige wertvolle Dokumente fanden sich im Thüringischen Staatsarchiv Gotha. Ein unveröffentlichtes, handschriftliches Zeugnis zu Alvarys 350 Auftritten als Wagnersänger, darunter auch in Gotha, fand sich im Privatbesitz einer Tabarzer Familie. Ein weiteres schriftliches Zeugnis über den Alltag in der Tabarzer Sommerfrische, eine Art Sittengemälde, stellen die 1934 verfassten Memoiren der Frau Constanze Demiani dar, die sich ebenfalls in Privatbesitz befinden.