Das Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse
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Otto Ranks „Das Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse“ ist mit Recht als ein Klassiker der psychoanalytischen Literatur weithin bekannt. Dieses Werk des wohl engsten Schülers Sigmund Freuds führte in die damals ganz an der Vaterbeziehung orientierte Psychoanalyse mit der vorsprachlichen Mutterbeziehung und der Geburtserfahrung eine neue Problemebene ein. Eine solche Sichtweise war seinerzeit weit außerhalb des common sense und bedeutete einen Umsturz aller gewohnten Standpunkte. Daher wurde dem Buch und seinem Autor aus den Reihen der etablierten Psychoanalytiker massiver Widerstand entgegengesetzt, und das Werk Ranks fiel in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren wird es neu entdeckt. Man erkennt, daß Rank mit der Betonung der Mutterbeziehung wesentliche Entwicklungen in der Psychoanalyse und Psychotherapie insgesamt vorweggenommen hatte. Mit der Erfassung der lebensgeschichtlichen Bedeutung der Geburtserfahrung hatte er Einsichten formuliert, die erst heute verstanden werden. Die Beobachtungen Ranks werden durch den Nachweis vorsprachlicher Gedächtnissysteme in den letzten Jahren grundlegend bestätigt. Darum kann das Buch der Behandlungspraxis neue Impulse geben. Außerdem befruchtet es die Kulturpsychologie, da es die kollektive psychische Bedeutung der menschlichen Geburtserfahrung herausarbeitet.