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Kulturelle Leitfiguren - Figurationen und Refigurationen

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Wie gelingt es gesellschaftlichen Gruppen, aber auch ganzen Nationen, ihre Identität zu konstituieren und über Jahrhunderte hinweg zu sichern? Wie werden kulturelle Leitfiguren etabliert und in bereits bestehende Kon-Figurationen des symbolischen Repertoires spezifischer Kulturen eingeschrieben? Welche Strategien steuern die vielfältigen Re-Figurationen, die sich im Lauf der Geschichte aus sich verändernden gesellschaftlichen Bedürfnissen ergeben? In dem Sammelband wird versucht anhand von Beispielen aus unterschiedlichen westlichen Kulturen zu klären, auf welche Weise und mit welchen Zielsetzungen exemplarische Kulturträger wie Vergil, Dante, Shakespeare oder Beethoven, aber auch politische Akteure und zum Mythos stilisierte Figuren wie Karl der Große oder König Artus in Prozessen permanenter Kon- und Re-Figuration im Zuge der Herausbildung gesellschaftlicher Identität instrumentalisiert wurden. Hierbei zeigt sich, dass der Kanonisierung solcher Kulturträger eine grundlegende Rolle bei der kollektiven Selbstvergewisserung nicht erst in der Phase der Begründung und Konsolidierung von Nationalstaaten im 18. und 19. Jahrhundert zukam. Während es bis in die frühe Neuzeit ein die westlichen Kulturen übergreifendes universalistisches Repertoire von Leitfiguren gab, trat schon seit dem 16. Jahrhundert ein Bewusstsein für das partikulare künstlerische „Erbe“ einzelner Kulturen in den Vordergrund kultureller Identitätsstiftung. Im Zeitalter der Globalisierung und Medialisierung gewinnt nunmehr die Frage nach dem Verhältnis zwischen Universalismus und Partikularismus bzw. nach den Konkurrenzverhältnissen zwischen den Kulturen neue Brisanz.

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2007, mäkká

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