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Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Opferdiskurs, eine spezifische Besetzung der Begriffe Heimat, Nation und Patriotismus oder das Zusammenwirken des Bundes der Vertriebenen (BdV) mit der als rechtskonservativ bis rechtsextrem definierten Neuen Rechten – dies sind miteinander korrespondierende Facetten eines Trauerdefizits, das nach Ansicht der Autorin die deutsche Gesellschaft weiterhin wesentlich prägt. Ausgehend von der Analyse der deutschen »Unfähigkeit zu trauern« verortet sie auch das vom BdV geplante »Zentrum gegen Vertreibungen« in diesem spezifischen Symptomgeflecht. Hierbei verdeutlicht Mihr im Rahmen einer Verknüpfung psychoanalytischer mit politikwissenschaftlichen und historischen Analysesträngen die Notwendigkeit, nicht nur das Projekt selbst, die diesem zukommende – kontinuierlich wachsende – gesellschaftliche Zustimmung, die Motivationen und Intentionen der beteiligten Protagonisten, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Prozesse und Strukturen im Sinne einer nach wie vor nicht adäquat geleisteten deutschen Trauerarbeit kritisch zu hinterfragen. Ein wichtiger, fachlich fundierter Beitrag zur Diskussion um das umstrittene »Zentrum gegen Vertreibungen«.