Salzbergbau und Grundwasser - zwei Beispiele angewandter Montanhydrogeologie aus Thüringen und Sachsen-Anhalt
Autori
Viac o knihe
HERBERT KÄBEL Grundwasserstockwerke im thüringischen Werra-Kaligebiet und Folgen der Salzabwasserversenkung bis 1980 Umfassende Recherchen und Auswertungen verstreuter Einzelergebnisse ermöglichen es, die vor 1925 gegebene natürliche hydrogeologische Situation und die bis 1980 infolge der Salzabwasserversenkung bewirkten Veränderungen in ihren Grundzügen zu analysieren. Dazu werden Schemata der primären Druck- und Strömungsverhältnisse, der ursprünglichen Beschaffenheit der Formationswässer und der etappenweisen Ausbreitung der versenkten Salzabwässer im Plattendolomit (= Leine-Karbonat, Zechstein 3) sowie der Beeinflussung der Grundwässer im Buntsandstein und im oberflächennahen Bereich vorgestellt. Die verfügbaren Daten gestatten ein plausibles Bild der Dichteverteilung der Wässer im Plattendolomit um 1975/1980. Ferner kann man die Veränderungen der Druckpotentiale im Plattendolomit vom Versenkende 1968 bis zum Zeitfenster 1975/1980 schematisch nachvollziehen und auf entsprechende Änderungen der Strömungsverhältnisse schließen. Die vorgenommenen Interpretationen bilden eine Brücke zwischen den Arbeiten von DEUBEL (1954) bzw. HOPPE (1962) und den aktuellen Befunden und Veröffentlichungen. Sie geben Anlass, einige Aspekte heute publizierter Sichtweisen kritisch zu hinterfragen. HERBERT KÄBEL Paläohydrogeologie und Subrosion im oberen Allertal vom Alttertiär bis Jungquartär Die entwicklungsgeschichtliche Analyse der Subrosionsprozesse basiert auf vielfältigen Erkenntnissen zur Geologie und Hydrogeologie im oberen Allertal und seinem weiteren Umfeld. Während für die Entwicklung im Tertiär der Wechsel zwischen Abtragung und Überdeckung der Salzstruktur und die Auswirkungen der großräumigen neotektonischen Impulse in den Vordergrund der Betrachtung rücken, gewinnen im Quartär die Wechsel von Kalt- und Warmzeiten sowie geomorphologische Indikationen an Bedeutung. Die mögliche Intensität früherer Subrosion steht in enger Beziehung zu den jeweiligen paläohydrogeologischen Begleitumständen, insbesondere zu den aus paläogeologischer Sicht zu erwartenden generellen hydraulischen Gradienten und Anordnungen der Infiltrations- und Exfiltrationsgebiete, bezogen auf die Lage der Salzoberfläche. Auch die Beschaffenheit des Hutgesteins ist Ausdruck der abgelaufenen Subrosion und kann zu ihrer Beurteilung beitragen.