Grundzüge der Würzburger Universitätsgeschichte
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Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Präsident: Prof. Dr. Axel Haase Text: Im Jahr 2002 konnte die traditionsreiche Würzburger Alma Julia im Rahmen eines Wissenschaftsjahres das 600jährige Jubiläum ihrer Erstgründung durch Fürstbischof Johann I. von Egloffstein 1402 feiern. Dieses Gedenken war neben der langjährigen Beschäftigung mit der Universitätsgeschichte der Anlaß für den Autor, sich mit den „Grundzügen der Würzburger Universitätsgeschichte 1402–2002“ auseinanderzusetzen. Dabei ging es bewußt darum, eine umfassende historische Zusammenschau der Entwicklung der Würzburger Hochschule von ihren Wurzeln im 15. Jahrhundert bis heute zu bieten. Dies schien vor allem deswegen besonders sinnvoll, da die Veröffentlichung der letzten zusammenhängenden Darstellung der Würzburger Universitätsgeschichte durch Franz Xaver von Wegele, die allerdings bereits mit dem Jahr 1806 endet und zur Feier des 300. Geburtstages der Echterschen Gründung 1882 erschien, mehr als hundert Jahre zurückliegt und seither nur zahlreiche mehr oder weniger umfangreiche Einzelstudien publiziert wurden. Daher ist es das Anliegen dieses Werks ein facettenreiches Bild dieser bedeutenden fränkischen Hochschule zu zeichnen. So schildert die vorliegende Monographie den Weg der Würzburger Universität beginnend mit ihrer ersten Gründung 1402 über die Errichtung des Gymnasiums unter Fürstbischof Friedrich von Wirsberg, die Wiederbegründung durch Julius Echter von Mespelbrunn und ihre erste Blütezeit bis zum Einschnitt der Besetzung durch die Schweden im 17. Jahrhundert. Neben dem anschließenden Wiederaufstieg der „Alma Julia“ vor allem zu Zeiten der katholischen Aufklärung im 18. Jahrhundert werden auch die Umbrüche unter der Herrschaft des bayerischen Kurfürsten und des Großherzogs von Toskana sowie die in staatlicherseits gezogenen engen Grenzen verlaufende Entwicklung der Hochschule bis zur Revolution von 1848 beleuchtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangt die Würzburger Universität zu europäischem Ruhm, nicht zuletzt wegen des Aufschwunges in den Naturwissenschaften. Die Jahre des Ersten Weltkrieges, der Weimarer Republik werden ebenso thematisiert wie die Gleichschaltung der Hochschule im Nationalsozialismus. Den Abschluß bilden die Kapitel, die die unmittelbaren Nachkriegsjahre, die Zeit der Studentenbewegung und des Universitätsausbaues sowie die aktuellen Entwicklungen und Probleme einer heutigen Massenhochschule charakterisieren. Eine Zeittafel, ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis zur Universitätsgeschichte sowie ein Orts- und Personenregister runden den Band ab. Als Überblicksdarstellung richtet sich das Buch auch an einen über die Universität und die Fachwelt hinausgehenden breiteren Leserkreis. So ist es sowohl Wissenschaftlern als auch dem interessierten Laien möglich, sich ohne allzu viel Mühe und Zeitaufwand über die Entwicklung der Würzburger Hochschule und den derzeitigen Forschungsstand zu diesem Thema zu informieren. Durch eine anschauliche Darstellungsweise und gute Lesbarkeit wurde versucht, diesem Anliegen Rechnung zu tragen, ohne dabei die Ansprüche, die sich mit den notwendigen und wünschenswerten Nachweisen eines wissenschaftlichen Apparates verbinden, zu kurz kommen zu lassen.