Plato
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Das umfassend entworfene Plato-Bild legt klassische Dialoge – Gorgias, Phaidon, Symposion, Politeia, Parmenides, Timaios – in Würdigung des Forschungsstandes unter einer neuen Leithinsicht aus: als Theologie des Staunens. Dabei wird die Auseinandersetzung der dialektischen Theologie und der sie ergänzenden philosophischen Mythen Platos mit der poetischen Theologie Homers ebenso ausgetragen wie die problemreiche Fortentwicklung zur Geisttheologie des Aristoteles und zur Mystik einer negativen Theologie Plotins. Diese Wiederholung antiker Theologien des Staunens arbeitet systematisch einen Gegenentwurf zu Nietzsches antiplatonischer „Kunst des Mißtrauens“ im gegenwärtigen Zeitalter des Nihilismus aus. Diese weitgespannten Untersuchungen zielen nur auf eine philosophie-geschichtliche Durchsicht vorherrschender antiker Theologien von Homer bis Plotin aus platonischen Standpunkten ab. Sie suchen die Verbindlichkeit der platonisch-dialektischen, poetisch-mythischen, philosophisch-mythischen, aristotelisch-noetischen und mystisch-neuplatonischen Theologien des Staunens systematisch zusammenschließend wiederherzustellen. Dabei wendet sich der neubegründete Rückgang auf das Staunen und Schauen als Anfang des Philosophierens einst wie jetzt gegen Nietzsches „Kunst des Mißtrauens“, welche Platonismus und Christentum („Platonismus fürs Volk“) zersetzt und uns, „die Mörder Gottes“, der Angst totaler Sinnlosigkeit aussetzt. Dieses Plato-Buch will unser Zeitalter im Gedanken erfassen: Die Wiederholung antiker Theologien des Staunens bilde den Gegenentwurf zum gegenwärtigen Weltalter der Menschheitskatastrophen, wie sie durch Ideologien als Instrumente von Machtergreifungen im Klima antiplatonischen, metaphysikfeindlichen, politisch mörderischen Mißtrauens ausgelöst wurden.