Von den Städtischen Bühnen zum Deutschen Nationaltheater Osnabrück
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Die niedersächsische Stadt Osnabrück präsentiert sich bei öffentlichen Auftritten als „Friedensstadt“. Neben der Berufung auf den „Westfälischen Frieden“ von 1648 stellt man Persönlichkeiten wie den Maler Felix Nussbaum, den Schriftsteller Erich Maria Remarque oder den Rechtsanwalt Hans Calmeyer in das Licht der Aufmerksamkeit. Den „Frieden als Aufgabe“ zu sehen, bedeutet jedoch auch, sich mit der eigenen Vergangenheit kritisch auseinanderzusetzen. Es sollte nicht allein den Schulen und engagierten Lehrern überlassen bleiben, das Wissen um Unrecht und Verfolgung in der eigenen Heimat während des „Dritten Reiches“ aufzuarbeiten. Diese Studie untersucht die Auswirkungen der NS-Kulturpolitik auf die Region Osnabrück. Am Beispiel des Stadttheaters werden die Wechselwirkungen zwischen den ehemaligen Reichsregierungen und der Bühne als Schnittstelle der Kunstvermittlung aufgezeigt. In dieser Arbeit werden einerseits die am Osnabrücker Theater tätigen Intendanten zwischen 1929 und 1944 charakterisiert. Andererseits wird in einer umfangreichen Spielplananalyse dargestellt, in welchem Ausmaß die kulturelle Landschaft durch die Verantwortlichen zur Zeit des „Dritten Reiches“ beeinträchtigt und nachhaltig verändert wurde.