Das Sittliche und das Andere

'Ziginergelüste' und 'Talmudsknochen' – damit etikettiert der Pädagoge und Sozialreformer Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827) den Gegenpart seines christlich-republikanischen Konzepts der Pädagogik. Pestalozzi gilt oftmals in geradezu hagiolatrischer Manier als 'Heros der Menschenliebe' – inwiefern diese Liebe jedoch auch mit Aus- und Abgrenzungen einherging, wird in dieser Studie am Beispiel der Juden und 'Zigeuner' aufgezeigt. Anhand eines biografischen Fallbeispiels werden einige 'Schattenseiten' der Schweizer Aufklärung untersucht. So zielten zeitgenössische Tendenzen zwar durchaus auf die Schaffung einer egalitären Gesellschaft mündiger Bürger im Zeichen von Gemeinnützigkeit, Sittlichkeit und Fortschritt, doch wurde diese Gleichheit nicht selten nur in engen Grenzen vertreten.