Geschwätz oder Diskurs?
Autori
Viac o knihe
Politische Talkshows provozieren Medienkritiker zu harschen Diagnosen eines Verfalls der demokratischen Kultur. Bieten die Fernsehsendungen wirklich nur Geschwätz und inhaltsleere Selbstdarstellung? Welchen Wert und welche Funktionen übernehmen die Talkshows in der öffentlichen Kommunikation? Das Buch analysiert die Rationalität der Fernsehrunden vor dem Hintergrund normativer Öffentlichkeitstheorien und untersucht die Struktur der Themen, Gäste und Diskussionen in den Sendungen. Dabei erarbeitet die Studie in Auseinandersetzung mit dem anspruchsvollen Verständnis von Öffentlichkeit und Diskurs, wie es Jürgen Habermas entwickelt hat, ein realistisches, auf das Setting der politischen Talkshows zugeschnittenes Bild einer ›kompetitiven Öffentlichkeit‹. Pauschale Krisendiagnosen werden mit differenzierenden Struktur- und Inhaltsanalysen zum Profil der Sendereihen Sabine Christiansen, Berlin Mitte, 19: zehn und Presseclub konfrontiert. Dabei hat der Autor insbesondere die Leistungen der Moderatoren, die Übernahme von Argumentationslasten, die Zivilität der Gespräche und das Ausmaß dialogischer Kommunikation in den Talkshows untersucht. Der Band richtet sich an Wissenschaftler und Studenten der Kommunikations-, Medien-, Politikwissenschaft und Soziologie sowie an Journalisten, Politiker, Kommunikationsberater und schließlich auch an jeden interessierten nicht-professionellen Fernsehzuschauer.