Untersuchungen zum Einfluss gelber Anlauffarben auf das Lochkorrosionsverhalten geschweißter nichtrostender Stähle

Den Einfluss von gelben Anlauffarben auf die Korrosionsbeständigkeit von Schweißverbindungen unter Berücksichtigung verschiedener Wurzelschutzgase und Werkstoffe zu klären, war Ziel dieser Arbeit. Insbesondere sollte überprüft werden, ob eine Korrelation zwischen Anlauffarbe und Lochfraßbeständigkeit durch entsprechende Korrosionsuntersuchungen erfasst werden kann, wobei der Einfluss verschiedener Oberflächenzustände, wie z. B. unterschiedliche Rauhigkeiten oder Passivierungszustände mit zu berücksichtigen waren. Zur Klärung wurden Bleche im I-Stoß verbunden und Blindschweißungen nichtrostender, austenitischen Stählen angefertigt und elektrochemisch auf Lochfraßbeständigkeit geprüft. Unter Einbeziehung unterschiedlicher, als Stand der Technik geltender Schweißverfahren kamen verschiedene Wurzelschutzgase zum Einsatz, wobei der Restsauerstoffgehalt während des Schweißens variiert wurde, um diskrete Anlauffarben im Bereich der Schweißnaht herzustellen. Durch Stichprobenversuche wurden unterschiedliche Passivierungszustände und Oberflächenrauhigkeiten auf ihre Beständigkeit gegen Lochfraß überprüft. Neben Korrosionstests wurden metallographische Untersuchungen der Schweißnaht zur Charakterisierung des Gefüges von Grundwerkstoff und Schweißnaht, sowie oberflächenanalytische Aufnahmen zur Bestimmung der Schichtzusammensetzung von Anlauffarben durchgeführt. Mit den erarbeiteten Ergebnissen soll es möglich sein, die Beeinflussung der Korrosionsbeständigkeit geschweißter nichtrostender, austenitischer Stähle durch Anlauffarben in Abhängigkeit des Werkstoffs, des korrosiven Mediums sowie weiterer Randbedingungen klar darzustellen, um auf dieser Basis eine den Randbedingungen angepasste Werkstoffauswahl vornehmen zu können. Die Ergebnisse sollen bisherige auf dem Gebiet der Verarbeitung nichtrostender Stähle gewonnene Erkenntnisse ergänzen und müssen darüber hinaus ausbaufähig sein.