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Verhaltensstörung und Hirnforschung

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Neuste Forschungsergebnisse der Hirnforschung betonen den Einfluss von Affekten und Emotionen auf menschliche Hirnprozesse und folglich auch auf das menschliche Verhalten: Emotionen und Affekte sind nicht länger als Epiphänomene von kognitiven Prozessen anzusehen, sondern es verhält sich vielmehr umgekehrt: Affekte und Emotionen sind die primär antreibenden und/ oder hemmende „Kräfte“ in unserem Gehirn und beeinflussen sowohl nichtkognitive als auch kognitive Prozesse entscheidend. Demzufolge müssen auch die hoch komplexe Teilleistungen des menschlichen Gehirns, wie Vorstellungen (Repräsentationen), Lernen, Gedächtnis und Erinnerung, Wahrnehmung, Bewusstsein, Handlungswille etc. in einem neuen Licht erscheinen. Aus den Erkenntnissen der Hirnforschung, dass Affekte und Emotionen wesentlich unser Verhalten bestimmen, ergibt sich die Fragestellung, welche Affekt- und Emotionskonstellationen an der Entwicklung von Verhaltensstörungen bei Kindern beteiligt sind und in welchem Ausmaß sie Interaktionen prägen und beeinflussen. Die vorliegende Examensarbeit versucht unter Miteinbeziehung der aktuellen Hirnforschung, der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie, der Bindungstheorie, der psychologischen Kleinkindund Säuglingsforschung und einer aktuellen psychoanalytischen Affekttheorie diesen Fragen nachzugehen um neue Aspekte für die Verhaltensgestörtenpädagogik und die pädagogisch-therapeutische Arbeit aufzuzeigen. Insofern ist diese Schrift sowohl für jene Leser von Interesse, die an den aktuell erforschten Zusammenhängen von Hirnprozessen und Verhaltensstörungen interessiert sind, als auch für diejenigen, denen die häufig anzutreffende Symptomorientierung mit psycho-sozialen, sozio-emotionalen Störungen in der pädagogisch und psychologischen Praxis als unzureichend erscheint.

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2005, mäkká

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