Gabriel D'Annunzio
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Viac o knihe
Gegenstand dieser Abhandlung sind die Philosophie und das politische Wirken des italienischen Universalgenies Gabriele D’Annunzio. Die Romane des Dichters und Schriftstellers wurden demnach hinsichtlich ihres philosophischen Gehaltes untersucht. Seine zahllosen Affären und Skandale können daher bestenfalls am Rande behandelt werden. Zitate entstammen, sofern nicht anders gekennzeichnet, D’Annunzios Schriften. Gabriele D’Annunzio - Dichter, Soldat, Flieger, Demagoge, Erotomane, Philosoph der Selbstüberwindung und Propagandist des Übermenschen - Verkörperung einer zweifelnden Generation. Die herausragende Persönlichkeit Italiens vor und nach dem 1. Weltkrieg besaß als einziger italienischer Dichter dieser Zeit internationalen Ruf. Er beeinflußte eine ganze Epoche italienischer Literaturgeschichte und war eines der auffälligsten Phänomene der europäischen Jahrhundertwende. Mit seiner Herrschaft in Fiume entwickelte er die äußeren Formen und die Rituale des Faschismus. Heutzutage ist D’Annunzio in Deutschland fast ein Vergessener, einmal abgesehen von seinem Roman „Feuer”. Das italienische Genie der Selbstinszenierung erweckte dennoch die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit vor dem Weltkrieg, faszinierte Hugo von Hofmannsthal, Robert Musil und Bertold Brecht. Die problematische Überfülle des gigantischen Lebenswerkes zeigt sich auch darin, daß es bis auf den heutigen Tag keine einzige Biographie gibt, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Anläßlich seines 100. Geburtstages erweckte D’Annunzio 1963 das Interesse der italienischen Literaturwissenschaften, der 50. Todestag 1988 löste eine regelrechte Veröffentlichungswelle aus. Sein Domizil Il Vittoriale am Gardasee, im Herzen der Republik von Saló, ist heute ein regelrechter Wallfahrtsort und zieht Tausende an.