"Ich schwöre, Schaden vom deutschen Volke zu wenden!"

Ein ungewöhnlicher Vorschlag, der Politikern nicht gefällt: Die Frage, ob der Wählerwillen oder -unwillen in einer Demokratie berücksichtigt werden sollte, ist von großer Bedeutung. Das derzeitige Wahlsystem ignoriert diesen Aspekt, indem es Wahlergebnisse auf Nichtwähler hochrechnet und so tut, als hätten diese ebenso gewählt wie die "richtigen" Wähler. Dies ist zutiefst undemokratisch, da es den Willen einer großen Gruppe von Wahlberechtigten ignoriert, die keine der zur Wahl stehenden Parteien unterstützen möchten. Nichtwähler sind keine Randgruppe, sondern eine bedeutende Fraktion, die bei einigen Wahlen nahezu die Mehrheit stellen könnte. Argumente, die eine Stimmabgabe erzwingen wollen, sind nicht haltbar und könnten durch einfache Änderungen des Wahlrechts entkräftet werden. Es wird oft behauptet, dass eine höhere Wahlbeteiligung extremistische Parteien stärken würde, doch dies gilt nur, wenn man die Nichtwähler ignoriert. Daher sind grundlegende Reformen dringend nötig. Zwei Maßnahmen könnten diesen Missstand sofort beheben: die Einführung einer Mindestwahlbeteiligung von 70 Prozent, um eine Wahl für gültig zu erklären, und die Repräsentation der Nichtwähler durch leere Stühle im Parlament. Warum ist dieser Vorschlag bisher nicht aufgegriffen worden? Möglicherweise widerspricht er dem politischen Willen der etablierten Politiker.