Der schlesische Dichterkreis des Barock und seine Bedeutung für das evangelische Kirchenlied
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In dieser Arbeit wird erstmals als literarische Gruppenbildung ein schlesischer Dichterkreis des Barock aus dreizehn verschiedenen Gemeinschaften zusammengeführt. Zur regionalen Kulturentwicklung Schlesiens im 17. Jahrhundert gehören die häufigsten Zuordnungskriterien der Ersten und Zweiten schlesischen Dichterschule. Die behandelte Barock-Epoche wird von konfessionellen Auseinandersetzungen geprägt, die im Dreißigjährigen Krieg kulminierten. Das führte zur verstärkten Entstehung von Kirchenliedern der etwa 40 Verfasser des schlesischen Dichterkreises. Es wird auf Martin Opitz und diejenigen Verfasser eingegangen, die Opitz-Regeln angewandt haben. Neun von ihnen, deren Lieder im neuesten „Evangelische Gesangbuch 1993“ und teilweise im katholischen „Gotteslob“ veröffentlicht wurden, sind ausführlich besprochen worden. Dazu gehört neben Andreas Gryphius, von dem sich noch ein Kirchenlied bis heute erhalten hat, Johann Heermann, der mit neun Liedern am stärksten vertreten ist. Von Heermanns Liedern werden die Kategorien ''Trost' und „Lebensführung“ analysiert. Neben der Dichtungsart „Kirchenlied“, deren Lieder aus der Barockzeit bis in die Gegenwart aktuell geblieben sind, wird die Kulturraumforschung für den schlesischen Dichterkreis des Barock Ziel dieser Untersuchung. Die Bedeutung dieser Verfasser unterstreichen die 1995 gegründete Internationale Andreas Gryphius-Geseflschaft, die seit 1998 bestehende Johann Heermann Stiftung, die Christian Knorr von Rosenroth-Gesellschaft e. V, seit 1990 und die Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek in Herne. Als älteste Gruppe existiert seit 1882 der in Breslau gegründete Verein für schlesische Kirchengeschichte. Diese Dichterforschungsgruppen haben ein gemeinsames Ziel: sie setzen sich für ein versöhnliches Miteinander von deutschen und polnischen Christen ein und pflegen schlesisches Kulturgut.