Geschlechtsidentitätsentwicklung von Jungen
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Viac o knihe
Basierend auf dem Ansatz des Dekonstruktivismus hat sich in den letzten Jahren eine Geschlechterforschung entwickelt, die versucht zu analysieren, wie eine Neugestaltung des Geschlechterverhältnisses erreicht werden kann. Im Zentrum der wissenschaftlichen Analyse standen in erster Linie Mädchen und Frauen. Demgegenüber steht eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschlechtsidentitätsentwicklung von Jungen noch aus. In dieser Arbeit wird dargelegt, wie Jungen in einer postmodernen Gesellschaft eine geschlechtliche Identität erlangen. Geschlechtliche Identität entwickelt sich niemals autonom und unabhängig vom Lebenszusammenhang, sondern ist immer in einen gesellschaftlichen und situativen Kontext eingebunden. Hierauf weist Lammerding in dieser Arbeit hin und verdeutlicht, dass dieser Kontext in der Jugendphase von einer besonderen Bedeutung der Peer-Group geprägt ist, wo die spezifisch zu erbringenden geschlechtlichen Entwicklungsaufgaben im Diskurs aufgearbeitet und thematisiert werden. Darüber hinaus macht er mit der durchgeführten Untersuchung deutlich, dass geschlechtliche Identität als „kollektive Identität“ bezeichnet werden kann, indem er kollektive Männlichkeitsorientierungen in der Adoleszenz identifiziert.