Lebenserinnerungen
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Die Schriftstellerin Marianne Weber (1870-1954) gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Frauenemanzipation, für die sie bereits seit 1898 aktiv tätig war. Von 1919 bis 1923 war sie die erste Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine. Literarisch trat sie erstmals 1906 mit ihrem Buch „Beruf und Ehe“ hervor, zahlreiche Veröffentlichungen zu Frauenfragen folgten. Besondere Verbreitung fand auch ihre Biographie ihres Mannes, des Soziologen Max Weber (1864-1920), die sie 1926 veröffentlichte. Nach dem Tode ihres Mannes, der zuletzt in München gewirkt hatte, lebte sie wieder in Heidelberg, wo sie die „Akademische Geselligkeit“, den „Geistertee“ wiederbelebte, zu dem sich bei Max Weber bedeutende Heidelberger Gelehrte der verschiedensten Fachgebiete getroffen hatten. Für jeden, der sich für das kulturelle, soziale und politische Leben der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessiert, insbesondere für die Entwicklung der Frauenemanzipation und die Problematik des Nationalsozialismus, ist Marianne Webers Werk eine unentbehrliche Quelle.