Intertextualität in Vladimir Makanins "Andegraund, ili Geroj našego vremeni"
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Eine Abwehrhaltung gegenüber der übermächtigen Tradition russischer Klassiker und die spielerisch-provokante Auseinandersetzung mit den literarischen Vorgängern ist bestimmend für viele Werke der russischen Gegenwartsliteratur. Dabei wird der kritische Umgang mit fremden Texten und deren Integration in den eigenen Text als Form dichterischer Kreativität betrachtet. Vladimir Makanins (*1937) Roman Andegraund, ili Geroj našego vremeni (1998) ist ein solcher Text, der im Umgang mit den Versatzstücken der literarischen Tradition den in Russland tief verwurzelten Mythos Literatur hinterfragt und dabei nach einer neuen Funktionsbestimmung von Literatur sucht. Der Begriff der Intertextualität bildet die Grundlage für die Analyse von Strategien und Verfahren der Bezugnahme auf fremde Texte im Roman Andegraund. Dabei wird die Transformation konkreter Vorgängertexte von Michail Lermontov, Fedor Dostoevskij, Nikolaj Gogol‘, Anton Cechov, Michail Bulgakov und Andrej Bitov untersucht. Die Vorgehensweise der Analyse folgt der Annahme einer totalen Intertextualität in Makanins Roman, die alle Ebenen des Textes durchdringt: Metatext, Titel, Gattung, Thema, narrative Ebene, Handlungsgeschehen, Figuren, Raum und Zeit.