Otto Steidle - Land, Stadt, Haus
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Viac o knihe
Nur wenige deutsche Architekten, die in großem Maßstab bauen, arbeiten auch Maßstab setzend. Bruno Taut, Ernst May oder Fritz Schumacher wären in diesem Zusammenhang zu nennen. In diese Reihe gehört auch Otto Steidle, der mitten in der architektonischen Wüste des Baubooms der Wirtschaftswunderzeit nach neuen Wohnformen auf demokratischer Basis suchte, die er später – modifiziert und adaptiert – in Deutschland, Italien oder China umsetzte. Es geht ihm nicht um Hightech-Bauten – nichts veraltet schneller als technische Innovationen –, vielmehr um Frei- und Zwischenräume als Angebot zur individuellen „demokratischen“ Besetzung von Räumen. Steidles Bauten folgen nicht der globalen Tendenz zu technoider Entmaterialisierung. Im Gegenteil: sie zeigen Volumen, Material und Farbe, sie lösen sich nicht auf, simulieren nicht Transparenz, sondern bilden Räume, die Alt und Neu, Öffentlich und Privat umgreifen und dennoch nicht determinieren.