Russische Schriftsteller und Nationalismus 1986 - 1995
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Das traditionelle gesellschaftspolitische Engagement der russischen Literatur erlebte Ende der achtziger Jahre mit dem Zerfall des Kommunismus einen Höhepunkt, als Schriftsteller die entstehende ideologische Lücke in der öffentlichen Diskussion mit ihren Deutungsangeboten zu füllen versuchten. Dabei fiel eine breite Hinwendung zum Nationalen auf, der Versuch, neue Werte und Orientierungen in der Kollektividentität der russischen Nation zu verankern, über deren Ausprägung man sich noch verständigen musste. Vladimir Solouchin, Valentin Rasputin, Aleksandr Prochanov und Eduard Limonov sind vier Protagonisten dieser nationalistischen Strömung, die ihre Vorstellung von der russischen Nation nicht nur in der Literatur, sondern auch im Bereich der Politik vertreten haben. In detaillierten Einzelanalysen werden ihre höchst heterogenen Russlandentwürfe sowie ihre jeweiligen Literaturauffassungen, in denen ihr politisches Handeln begründet liegt, beschrieben und kritisch bewertet.