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Heinrich von Kleists Kritik der gesellschaftlichen Ordnungsprinzipien

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Die vorliegende Studie zu Heinrich von Kleists Leben und Werk besitzt einen sozialgeschichtlich-philosophischen Schwerpunkt. Sie gliedert sich in vier Ebenen, denen je ein Kapitel zugeordnet ist: Das erste Kapitel gilt der Ebene der Ideengeschichte und rekonstruiert das Weltbild des jungen Kleist, das noch dem theologischen Rationalismus Leibniz/Wolffscher Prägung verpflichtet ist. Das zweite Kapitel gilt der Ebene der Sozialgeschichte und klärt die historischen und familiären Voraussetzungen, die dem Lebensweg Kleists vorgegeben waren. Das dritte Kapitel gilt der Biographie und verfolgt, wie Kleist seine ideengeschichtlichen und familiären Voraussetzungen zunächst auf die preußische und dann auf die französische Welt angewendet hat. Das vierte Kapitel schließlich gilt der Interpretation einzelner Dramen (Die Familie Schroffenstein, Der zerbrochne Krug, Prinz Friedrich von Homburg). Dabei ergibt sich als Resultat insbesondere, dass Kleists Dramen als systematische Kritik der sich hi-storisch ablösenden gesellschaftlichen Ordnungsprinzipien (des altadelig-ständischen und des bürgerlich-formalen Ordnungsprinzips) verstanden werden können, wobei der Maßstab dieser Kritik – die gerechte Einrichtung der Welt und die Möglichkeit der Entfaltung freier Moralität – dem frühen Weltbild entnommen sind.

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2004

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