Rundbriefe der Ostasien- und Indienreise
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Der Marburger Religionswissenschaftler und Theologe Friedrich Heiler (1892-1967) unternahm im Zeitraum vom 24.8.1958 bis 30.5.1959 eine Reise in verschiedene ostasiatische Länder und Indien. Seine Beobachtungen und Eindrücke schrieb er in tagebuchartiger Form nieder. Sie sind in 17 Kapitel abgefaßt und wurden vom Autor in Kurzschrift nach Marburg geschickt. Heilers Frau Anne-Marie verschickte die Rundbriefe anschließend in Maschinenschrift an Freunde. Die Rundbriefe beschreiben Friedrich Heilers Reise von Chicago – dort nahm er am Kongreß des Weltbundes für Freies Christentum teil – über Honolulu nach Tokio. Hier hielt der Gelehrte auf dem Internationalen Kongreß für Religionsgeschichte das Hauptreferat „Die Religionsgeschichte als ein Weg zur Einigung der Religionen“. Auf den Japanaufenthalt folgte Heilers Reise nach Taipeh, Hongkong, Saigon, Djakarta, Angkor Vat, Bangkok, Rangoon, Kalkutta. Den indischen Subkontinent bereiste Heiler von Norden nach Süden, von Katmandu bis Delhi, Madras, Bombay, schließlich Sri Lanka (Ceylon). Heilers Rundbriefe vermitteln einen einzigartigen religions- und kulturkundlichen Einblick in die vom Autor besuchten fremden Regionen und Länder. Die Begegnungen des bedeutenden Religionswissenschaftlers, Kirchenkundlers und Ökumenikers mit zahlreichen Persönlichkeiten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sind über die persönlichen Momente hinaus zugleich ein Spiegel west-östlicher Kulturbegegnung. Darüber hinaus sind sie ein aufschlußreiches Zeugnis der Wahrnehmung des am Verstehen des Fremden orientierten Religionswissenschaftlers. Die Rundbriefe werden durch diese Edition erstmals einem größeren Kreis Interessierter zugänglich gemacht. Die wichtigsten der von Heiler erwähnten Persönlichkeiten werden in der Prosopographie des Herausgebers erschlossen.