Untersuchungen zum Einfluss unterschiedlich zusammengesetzter Mineralfutter auf die Milchzusammensetzung extensiv gehaltener Mutterkühe und auf die Versorgung der Kälber in den ersten drei Lebensmonaten
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Viac o knihe
Die Mutterkuhhaltung, bei der die Kälber maximal 11 Monate saugend bei ihren Müttern bleiben, weist in den letzten Jahren in Deutschland und weltweit einen ansteigenden Trend auf. Erlöse werden dabei in erster Linie durch die Fleischvermarktung erzielt. Ein Vorteil dieses Produktionszweiges ist die artgerechte Haltung der Tiere - ein Kriterium, das bei den Verbrauchern zunehmend Beachtung findet - und die mögliche Nutzung von Grenzertragsböden. Trotz der auf den ersten Blick naturgemäßeren Haltung ist diese Nutzungsform aus Sicht der Tierernährung für die Kühe und ihre Kälber nicht ideal. Sie kann mit einer defizitären Versorgung der Tiere einhergehen, insbesondere betroffen sind dabei die Mengen- und Spurenelemente. Das liegt erstens daran, dass die Weiden oft mindere Bodenqualitäten aufweisen, eine Düngung aber aufgrund ökologischer Auflagen nicht oder nur eingeschränkt in Frage kommt. Zweitens birgt die Ganzjahresbeweidung die Gefahr, dass gehaltreiche Pflanzenarten zunehmend verdrängt werden. Drittens kann ein hoher Gehalt an Antagonisten im Grünfutter zu einem sekundären Mangel an essentiellen Elementen führen. Eine qualitativ und quantitativ bedarfsdeckende Fütterung hat aber einen entscheidenden Einfluss auf Herdenfruchtbarkeit, Aufzuchterfolge und Lebendmasseentwicklung der Kälber. Da dies die entscheidenden Produktionsfaktoren in der Mutterkuhhaltung sind, hat die bedarfsgerechte Versorgung mit Mengen- und Spurenelementen neben anderen Gesundheitsmaßnahmen und der Produktionsorganisation große Auswirkungen auf die Rentabilität. In früheren Arbeiten wurde übereinstimmend festgestellt, dass die Weide im Sommer bzw. Konservate, Heu und geringe Kraftfuttermengen im Winter als Futterquellen für die Mutterkühe nicht ausreichen, um den Bedarf an Mengen- und Spurenelementen zu decken. Entsprechendes trifft für die Kälber zu. Antagonisten und die begrenzten fütterungstechnischen Möglichkeiten führen zu einer unzureichenden Spurenelementversorgung, die über entsprechende Mehrzulagen kompensiert wird. Damit verbunden sind auch ökologische Belastungen, die dem Prinzip der naturschonenden Haltung entgegenstehen. Als mögliche praktikable Alternative konnte die Verwendung organisch gebundener Spurenelemente aufgezeigt werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Zulageempfehlungen vergleichend zu den anorganischen Spurenelementen zu entwickeln.