Mutig streitbar reformerisch

Sechs unterschiedliche Wuppertaler Biografien und zugleich die Geschichte einer Familie: das Buch umfasst damit eine Spanne von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. In Lebensbildern werden geschichtliche und aktuelle Ereignisse und Situationen anschaulich und lebendig. Die Landés sind eine Familie zwischen jüdischer Herkunft, Bürgertum und Sozialdemokratie. Thekla und Hugo Landé traten für eine gleichberechtigte Rolle von Männern und Frauen ein. Insbesondere Thekla Landé schaffte es, trotz der ungleichen Bildungschancen für Jungen und Mädchen, für ihre Tochter Charlotte und andere bürgerliche Mädchen, einen privat organisierten Abiturkurs ins Leben zu rufen, so dass Charlotte Landé studieren konnte und eine anerkannte Kinderärztin wurde. Auch die anderen Kinder gingen selbstbewusst ihren Weg. Mit dem Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde sowohl die jüdische Herkunft der Familie als auch deren politische Zugehörigkeit zum Grund für Ausgrenzung und Verfolgung. Das Verfolgungsschicksal der Landés spielt in den nachfolgenden Generationen der Familie auch weiterhin eine besondere Rolle. Alle leben, u. a. bedingt durch die Flucht ihrer Vorfahren, in anderen Ländern.