Trikolore über der Sahara
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Viac o knihe
Nach der gefährlichen Bezwingung der Alpengipfel und den mühsamen Expeditionen zum Nordpol zieht es Bestsellerautor Fergus Fleming, den Spezialisten für Abenteuerreisen, in seinem neusten Buch an den heißesten Ort auf der Erde: die Sahara. Endlos und unerforscht breitete sich die Große Wüste Mitte des 19. Jahrhunderts zwischen den französischen, britischen und italienischen Kolonien von Marrakesch bis Khartoum aus. Wundersames wussten Reisende vom Reichtum der Goldenen Stadt Timbuktu zu berichten, paradiesische Oasen inmitten der Sanddünen versprachen ein Leben im Überfluss, vor allem aber träumten Imperialisten in Paris und Algier von der Sahara als dem Herzstück eines französischen Kolonialreiches, das vom Mittelmeer bis zur Elfenbeinküste das halbe Afrika umspannen sollte. Ein buntes Gesindel - Glücksritter, gelangweilte Kolonialbeamte, tollkühne Offiziere, Missionare - fiel mit unterschiedlichsten Motiven in die Sahara ein: Die Einen wollten forschen, die Anderen hofften auf Reichtum, die Dritten und Vierten wollten die einheimischen Nomaden knechten oder missionieren - und an die Stelle der jahrtausendealten Karawanenroute sollte gar eine Eisenbahn, die Transsaharien, von Algier quer durch den Sand bis zum Äquator führen. Die Beherrschung der Wüste und ihrer Bewohner wurde zur Idee fix, die unter der sengenden Sonne manchem den Verstand raubte. Die Märchenstadt Timbuktu entpuppte sich als ein schäbiges Hüttendorf, die Gestade des Tschadsees als unwirtlich und der Reichtum der Oasen als Fata Morgana, aber das Ziel wurde endlich erreicht: Über Nordwestafrika wehte die Trikolore. Fleming erzählt diese Episode aus der „goldenen Ära“ des Kolonialismus anschaulich mit sicherem Gespür für die Gier nach Ruhm, Gold und Abenteuer, die seine Protagonisten antreibt. „Trikolore über der Sahara“ ist ein schonungsloser Bericht über europäische Hybris im Zeitalter des weißen Mannes.