"Ich bin erst glücklich, wenn ich fliegen kann!"
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Viac o knihe
Pilotinnen werden bis heute gleichermaßen als Irritation wie Faszinosum betrachtet. Sie widersprechen mit ihrer Berufswahl ganz entschieden den gesellschaftlichen Weiblichkeitsvorstellungen. Umgekehrt schwingt im Männerberuf „Pilot“ nach wie vor die mythenbesetzte Geschichte vom „großen Vogel“ und seinem „Flieger“ mit, die von Mannhaftigkeit, Verantwortung, Technik und Heldentum erzählt. In den letzten Jahren war im gewerblichen Flugwesen eine Steigerung des Zugangs von weiblichem Cockpitpersonal auszumachen. Trotzdem liegt der Frauenanteil unter 3%. Anlass genug, alle in Deutschland tätigen Pilotinnen danach zu befragen, welche Motive sie dazu ermutigt haben, diesen Beruf zu ergreifen, und was er für ihre Lebenszusammenhänge bedeutet. Mit einem Blick zurück auf die „ersten Frauen in der Luft“ wird zugleich ein anschaulicher Einblick in die Geschichte der Flugzeugführerinnen gegeben. Bemerkenswert ist, wie häufig sich in den Berufswünschen, an die sich die Flugzeugführerinnen aus ihrer Kindheit und Jugendzeit erinnern, schon in jungen Jahren geschlechts-untypische Vorlieben und Auffälligkeiten zeigen. Die Existenz von hohen Schwellen, mit denen Frauen im Gegensatz zu Männern beim Einstieg in den Pilotenberuf konfrontiert sind, wird eindrücklich in den umweghaften Berufswahlprozessen der Pilotinnen und ihrem relativ hohen Einstiegsalter sichtbar. Über ein Viertel der Verkehrspilotinnen orientierte sich zunächst auf die Kabinentätigkeit. Stewardess zu werden bedingt keinen Bruch mit den Weiblichkeitsvorstellungen und lässt am Traum vom Fliegen bereits partizipieren. Den meisten der Frauen reichte das aber nicht: Immerhin 90% der Pilotinnen nennen als wichtigstes Motiv für ihre Berufswahl den Wunsch, selbst ein Flugzeug zu fliegen.