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Hugo von Hofmannsthal und die Medienkultur der Moderne

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Ausgehend von den avanciertesten Ansätzen der Mediengeschichtsschreibung und der medienorientierten Literaturtheorie, entwickelt der Autor das Modell einer Literaturwissenschaft als angewandter Medienkulturwissenschaft. Am repräsentativen Beispiel Hugo von Hofmannsthals werden im Stil einer exemplarischen Fallstudie die vielschichtigen Verknüpfungen zwischen den harten Fakten einer apparatzentrierten Technik- und Funktionsgeschichte der Medien und den symbolischen Formen der literarischen Moderne vor Augen geführt. Im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, analoger und digitaler Kommunikation wird Hofmannsthals Körperästhetik auf ihre medienkulturhistorischen Kontexte überprüft. Seine poet(o-log)ischen Weltentwürfe – die frühen ästhetizistischen Konzepte eines „Lebens zwischen Buchdeckeln“, das professionelle Verhältnis zu den finanziellen Aspekten seiner Arbeit und die editorischen wie kulturpolitischen Ambitionen vor allem in den Kriegs- und Nachkriegsjahren – werden mit den Kommunikationsstrukturen der österreichisch-ungarischen Monarchie und der zeitgenössischen Entwicklung der analogen Medien kurzgeschaltet. Mit der erstmals auf der Basis des erhaltenen Wort-, Bild- und Tonmaterials erarbeiteten Bestandsaufnahme der konkreten Beziehungen Hofmannsthals zu (Hand )Schrift, Buchdruck, Photographie, Telephon, Phonograph / Grammophon, Film und Hörfunk wird der abstrakte Begriff des medienästhetischen Ausdifferenzierungsprozesses der Moderne zum sinnlich nachvollziehbaren Erlebnis.

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2003

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