Ungarns wirkliche Frühgeschichte
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Viac o knihe
Bislang gab die Geschichte des Karpatenbeckens im ersten Jahrtausend n. Chr. große Rätsel auf. Zwar sind Steppenvölker wie Hunnen oder Awaren bekannt, doch verabschiedeten sie sich viel zu früh aus der Geschichte, so dass die Ungarn unter Arpad gegen 900 unbesiedeltes Land in Besitz genommen hätten. Doch die seit dem späten 6. Jahrhundert in ihren heutigen Gebieten ansässigen Slawen ignorierten die 'Awarenwüste', als wäre sie durchgehend besiedelt gewesen. Das aber muss die Archäologie verneinen. Der Historiker Klaus Weissgerber hat die Phantomzeitthese von Heribert Illig - Stichwort 'erfundenes Mittelalter' - auf das Karpatenbecken angewendet und geprüft. Er kann erstmals eine stimmige Bevölkerungsabfolge verlegen, nach der die Ungarn bereits um 600 eintrafen. Indem erfundene Zeit entfällt, bringt das Zusammenspiel von Schriftquellen und archäologischem Befund einen ganz neuen Geschichtsablauf für den gesamten Raum bis zu Byzantinern und Franken.