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Nationale Autonomie trotz Europäisierung

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Die zunehmende Europäisierung in Wirtschaft und Politik führt zu erheblichen Steuerungsverlusten für nationale Akteure, insbesondere für die Sozialpartner - so lautet eine gängige These. Zunächst schien sich diese Prognose in der deutschen Bauwirtschaft zu bestätigen. Durch die Öffnung der Grenzen nach Osten und die Dienstleistungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union konnten ausländische Unternehmen zu den Arbeits- und Sozialbedingungen ihres Herkunftslandes in Deutschland tätig werden. Infolge solcher „Entsendungen“ wurden - vor allem in der Bauwirtschaft - deutsche Sozialstandards und rechtliche Bestimmungen unterlaufen. Diese Veränderungen gefährdeten die Existenzgrundlage für deutsche Unternehmen, Beschäftige und Verbände in der Branche, ohne dass Sozialpartner und Staat dies mit etablierten Steuerungsinstrumenten verhindern konnten. Wie reagierten Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Staat und Politik auf diese Veränderungen? Welche Ziele verfolgten sie mit welchen Interessen? Zu welcher „Lösung“ kamen sie, und wie wirkte sich diese auf das korporatistische Arrangement aus? Diesen Fragen wird am Beispiel der Entstehung und Ausgestaltung der deutschen Entsenderegulierung nachgegangen. Dabei wird gezeigt, dass das sektorspezifische Regulierungssystem der Bauwirtschaft an die veränderten Wettbewerbsbedingungen angepasst wurde, und wie es den nationalen Akteuren gelang, trotz der Europäisierung ein hohes Maß an Handlungs- und Steuerungsfähigkeit zu bewahren.

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Nationale Autonomie trotz Europäisierung, Georg Worthmann

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Rok vydania
2003
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