Von Lust und Schmerz
Autori
Viac o knihe
Worin bestand das Körperempfinden in der Frühen Neuzeit? Weshalb bestanden „hysterische“ Frauen am Ausgang des 19. Jahrhunderts darauf, mit Ärzten über ihre Sexualität zu sprechen? Weshalb strebten staatliche Stellen an, der Bevölkerung wissenschaftliche Kenntnisse über ihr Sexualleben zu vermitteln? Wie sieht das Sexualverhalten Jugendlicher in den letzten 50 Jahren aus? Die ausgewählten historischen Beiträge von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart eröffnen neue Einsichten in Wandel und Kontinuitäten sexueller Erfahrungen im deutschsprachigen Raum. Zwar entwickelte sich erst am Ausgang des 19. Jahrhunderts ein dynamischer medizinischer Diskurs, der sich um die „Sexualität des Menschen“ kümmerte, doch gab es auch in der Frühen Neuzeit Thematisierungen von „sexuellen Erfahrungen“, etwa im kirchlichen und weltlichen Recht. Im 19. Jahrhundert führten vor allem innovative biologische und medizinische Theorien zu neuen Zuschreibungen und Erwartungen. Die Beiträge dieses Bandes zeigen, wie sich der Erfahrungsraum „Sexualität“ von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart unter wissenschaftlichen, klinischen, politischen und gesellschaftlichen Vorzeichen entwickelt und verändert hat.