Selbsttechnologien - Technologien des Selbst
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Viac o knihe
Wie der Prometheus-Mythos erzählt, gilt sich die Menschheit als ihr eigener Schöpfer. Vielleicht war dies schon der erste Schritt in Richtung Selbsttechnologie. Eine Semantik der “Machbarkeit des Menschen” entwickelte sich jedoch erst stärker im Rahmen der entstehenden Welt der Moderne und der für sie charakteristischen Vorstellung der Gestaltbarkeit von Welt und Gesellschaft. Die Art und Weise, wie Techniken der Herrschaft sich der Prozesse bedienen, in denen Individuen auf sich selbst einwirken, und umgekehrt Selbsttechnologien in Zwangs- und Herrschaftsstrukturen integriert werden, scheint heute eine neue Qualität zu bekommen. Zumindest bahnt sich ein grundlegender Wandel jener Semantiken an, mit welchen nun weniger Erziehung in einem traditionellen Sinne als vielmehr Selbstsozialisation zu einer sozialen Wirklichkeitskonstruktion wird und sich dann auch in entsprechenden “Selbsttechnologien” umsetzt. Diesen historischen Veränderungen gehen die Beiträge des Schwerpunktteiles schlaglichtartig bezogen auf sehr unterschiedliche Felder menschlicher Lebensgestaltungsmöglichkeiten nach. Der Band enthält folgende SCHWERPUNKT-Beiträge: Folker Fichtel: Selbsttechniken im späten Mittelalter; Stefanie Duttweiler: Body-Consciousness – Fitness – Wellness – Körpertechnologien als Technologien des Selbst; Gustl Marlock und Michael May: Von der Gestalttherapie zum NLP: Transformation von existentialistischem Selbstbezug in Selbsttechnologie; Christine Resch: Politik als Aufputschmittel oder: Wir machen aus Ihnen eine ICH-AG!; Fabian Kessl und Michael Lindenberg: Sorge Dich und schreibe. FORUM-Beiträge: Tjark Kunstreich: Verweigerte Rückkehr. Erinnerung an Hans Frankenthal; Melanie Gross: Von riot grrrls, Cyberfeminismus und Kommunikationsguerilla – Postfeministische Strategien.