Das Schaezlerpalais in Augsburg
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Im Herzen der Augsburger Maximilianstraße steht als Glanzpunkt dieser Prachtstraße das Schaezlerpalais. Es beherbergt die Barockgalerie und die Graphische Sammlung der Städtischen Kunstsammlungen sowie den Zugang zur Staatsgalerie. Bauherr dieses 1765 bis 1770 errichteten Palastes war Benedikt Adam von Liebert, ein Augsburger Silberhändler, der durch Geld- und Bankgeschäfte zu erheblichem Reichtum und kurz vor Baubeginn zu Titel und Adel gekommen war. Der Neu-Patrizier leistete sich für seinen Bau renommierte Künstler seiner Zeit, wie den Cuvillies-Schüler und Münchner Hofarchitekten Karl Albrecht von Lespilliez oder für die Deckengemälde den römischen Wanderkünstler Gregorio Guglielmi, der in diesen Jahren von einem Königshof zum nächsten zog. Das feudale Raumprogramm des Palais gipfelt in dem zweigeschoßigen Festsaal, einem Prachtraum, ausgestattet im überschwenglichen Formenreichtum des späten Rokoko. Der Saal geht weit über die Gepflogenheiten der Bürgerstadt Augsburg hinaus und hebt d as Palais in die Reihe europäischer Palastbauten. Zur Einweihung des Saals machte Marie Antoinette, die spätere französische Königin, auf ihrer Brautfahrt in Augsburg Station und weihte den Saal mit einem Ball ein - der erste Höhepunkt in der reichen Geschichte dieses bedeutenden Gebäudes.