Einfluss von genetischem Typ, Legeabschnitt und Futterfett auf die Anreicherung von Hühnereiern mit Omega-3-Fettsäuren und die Auswirkungen auf die Produktqualität

Die längerkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren dienen als Vorstufe wichtiger biologischer Effektoren, der Eicosanoide der Reihe 3. Diese zeichnen sich durch gefäßerweiternde und gerinnungshemmende, d. h. cardio-protektive, Mechanismen aus. Die Anreicherung von Hühnereiern mit Omega-3-Fettsäuren stellt somit ein sehr interessantes Beispiel für die Erzeugung von 'functional foods' dar. In früheren Studien zur Anreichenmg von Eiern mit Omega-3-Fettsäuren wurden in erster Linie die Effekte der Fütterung überprüft. Andere Faktoren, wie die Herkunft der Legehennen oder der Legeabschnitt wurden nicht systematisch berücksichtigt. In der vorliegenden Arbeit wurde daher der Einfluss des genetischen Typs auf das EinlagerungsverhaIten von n-3-Fettsäuren in den Dotter über 2 Legeabschnitte der Legeperiode untersucht: Legeabschnitt 1 28 Tage und Legeabschnitt 2 84 Tage nach Erreichen von 50 % Legeleistung. Im Gegensatz zu den meisten früheren Untersuchungen wurden die Fettsäuren im Dotter quantitativ bestimmt. Die Methodik der quantitativen Fettsäurenanalytik wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit entwickelt und etabliert. Es wurden gezielt Rassen und Herkünfte ausgewählt die sich bezüglich ihrer Leistung unterscheiden, um die Effekte der genetischen Typen auf die Einlagerung von Fettsäuren in den Dotter zu bestimmen. Zum Einsatz kamen mastbetonte Rassen wie Bresse, Marans und White Rock, Zweinutzungstypen, wie New Hampshire, und Legetypen, wie Araucana, Italiener und Rhodeländer. Zusätzlich wurden leichte (Lohmann Selected Leghorn) und mittelschwere Hybriden (Lohmann Brown und Lohmann Tradition) eingesetzt. Die Küken wurden auf der Versuchsstation „Unterer Lindenhof“ erbrütet und gemeinsam aufgezogen. Ab der 12. Lebenswoche erhielten je die Hälfte der Versuchstiere eine mit 4 % Leinöl oder mit 4 % Sojaöl angereicherte Grundration. Dies ergab einen Versuchsumfang von 2 Futtergruppen x 10 genetische Typen = 20 Behandlungen. Pro Behandlung standen zwischen 8 und 12 Tiere zur Verfügung. In beiden Legeabschnitten wurden Ei- und Dottergewichte, Dotteranteil, Lipidgehalt des Dotters, Futter- und Dotterfettsäurenmuster (quantitativ), die Oxidationsprodukte im Dotter und der Cholesteringehalt des Dotters (nur Legeabschnitt 2) erfasst. Weiterhin wurden Leistungsmerkmale ermittelt.