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Widmung, Leser und Drama

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Der Barock war das Zeitalter der Buchwidmung: sie war ein literarisches und gesellschaftliches Phänomen der Zeit. Die Widmungstexte (in Versen oder Prosa) benutzten meist die Briefform und füllten mehrere Seiten am Anfang des Buchs. Einen Höhepunkt in der Kunst der Widmung im 17. Jahrhundert stellten die Trauerspielwidmungen Lohensteins dar. Hier präsentiert sich die Widmung als ein Text, der Werk und Autor mit dem Widmungsadressaten verbindet. Zugleich wird in ihr der Leser der höfischen Gesellschaft angesprochen. Im 18. Jahrhundert wird die Widmungspraxis zunehmend Gegenstand der „Kritik“. Daran zeigen sich die Veränderungen, die in den Beziehungen zwischen Autor, Widmungsadressat, Leser und Publikum eingetreten sind. Klopstock (zum Drama) und Wieland (zur Verserzählung) nutzten noch die Widmung, um ihre eigenen Interessen öffentlich durchzusetzen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verliert die Widmungspraxis an Bedeutung. Die Geschichte und Entwicklung der Buchwidmung wird von Opitz (1625) bis Klopstock (1769) beschrieben und ihr Funktionswandel untersucht. Dabei werden Erkenntnisse zu den Bereichen des Bücherwesens, der literarischen Kommunikation, der Rhetorik und Poetik des 17. und 18. Jahrhunderts gewonnen. Das Bild der Widmung im Wandel der Zeit und der Gesellschaft wird wieder lebendig. Ergänzt wird die Arbeit durch den Abdruck der untersuchten Widmungstexte, die teilweise nicht in Neudrucken zugänglich sind.

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2003

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