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Die jüdische Autorin Else Lasker-Schüler (1869-1945) wurde nach der Vernichtung der europäischen Juden zur 'Versöhnungs'-Ikone stilisiert, was den Blick auf ihre Texte und ihre Person verstellte. Besonders ihr 1932 uraufgeführtes Schauspiel „Arthur Aronymus und seine Väter“ wurde als naiv und weltfremd abgetan, obwohl es ein scharfsinniges Verständnis von Antisemitismus vermittelt. Die Nachkriegswissenschaft ignorierte die subversiven und intellektuellen Aspekte des Werkes. Eine Relektüre offenbart, dass das Stück die gewaltsame Aufladung antisemitischer Ideologien und deren autoritäre Unterfütterung thematisiert, lange bevor der Begriff des 'autoritären Charakters' geprägt wurde. Zudem zeigt sich Lasker-Schülers Interesse an der Psychologie und dem Unbewussten, was sich in ihren „medizinischen Dichtungen“ widerspiegelt, die sowohl Nähe als auch Differenz zum medizinisch-psychiatrischen Diskurs aufweisen. Die 15 Schauspielszenen offenbaren eine kritische Intellektualität, die nicht in ernsthaft-pathetische Klischees verfällt, sondern dramatische Opferungsinszenierungen aus einer weiblichen Perspektive beleuchtet. Die dramatische Leichtigkeit der Texte ist geprägt von einer Mischung aus Humor und Ernst, die Lasker-Schüler als spielerische Intellektualität kennzeichnet.
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Signaturen kritischer Intellektualität, Thomas Höfert
- Jazyk
- Rok vydania
- 2002
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