Ausbau der Windenergienutzung und Auswirkungen auf EU-Wirtschaftsstandorte bis 2010
Autori
Viac o knihe
In dem Weißbuch „Eine Energiepolitik für die Europäische Union “ erläutert die Europäische Kommission ihren Standpunkt hinsichtlich der energiepolitischen Ziele der Gemeinschaft und der Instrumente, mit deren Hilfe diese Ziele erreicht werden sollen. Dabei werden drei wichtige energiepolitische Ziele hervorgehoben: 1. Steigerung der Versorgungssicherheit 2. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und 3. Stärkung des Umweltschutzes Die Versorgungssicherheit ist derzeit durch die strukturelle Energieversorgungs-schwäche der Europäischen Union gefährdet. Zur Zeit führt die EU ca. 50 % ihres Energiebedarfes ein. Bei gleichbleibender Tendenz rechnet die Europäische Kom-mission mit einem Anteil von 70 % in Jahr 2020. Von diesen Importen stammen Grossteile aus geopolitisch problematischen Ländern. Im Jahr 2000 kommen 45 % der Erdölimporte aus dem Mittleren und Nahen Osten und 40 % der Erdgasimporte aus Russland. Die Wettbewerbsfähigkeit ist zweifach gefährdet. Einerseits können die konventio-nellen Energiequellen in der Europäischen Union oftmals nicht zu Weltmarktpreisen ausgebeutet werden, z. B. heimische Steinkohle. Dies führt zu hohen Subventions-kosten. Will man diese Subventionen vermeiden und importiert verstärkt Energie-träger, so schlagen sprunghafte Änderungen der Energiepreise besonders stark durch. Der Wille zum Umweltschutz versperrt in der Europäischen Union Wege, welche ohne die USA nicht gangbar sind. So hat sich die EU 1997 im Kyoto-Protokoll dazu verpflichtet, die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 8 Prozent bis 2012 zu reduzieren. Das Weißbuch fordert daher neben einer erhöhten Effizienz in der Energienutzung ausdrücklich den Ausbau der regenerativen Energien in Europa. Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen des Ausbaus der Windenergienutzung auf Wirtschaftstandorte in der Europäischen Union darzustellen. Neben den energiepolitischen Folgen werden die Auswirkungen auf andere wichtige wirtschaftliche Ziele der Europäischen Union untersucht. Dies sind insbesondere: 1. Der Abbau der Massenarbeitslosigkeit 2. Die Stärkung ländlicher Regionen 3. Der Aufbau exportstarker Branchen. Den Prognosezeitraum meiner Arbeit habe ich auf 2010 begrenzt, weil das exponentielle Wachstum der Windenergienutzung längere Betrachtungszeiträume kaum zulässt. Seit 1993 bin ich Mitglied des Vereins für umweltfreundliche Energien Wadersloh e. V. und Anteilseigner einer Windkraftanlage. Den Boom der Windenergienutzung erlebe ich an meinem Wohnort hautnah. Aus meinen Fenstern sehe ich täglich einige Windräder der Soester Börde. Der größte europäische Windpark in Sintfeld bei Bad Wünnenberg liegt nur 20 km entfernt.