Ernst May
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Der in Frankfurt geborene Architekt und Stadtplaner Ernst May (1885–1970) ist als Vorreiter eines sozialen Wohnungs- und Städtebaus in die Architekturgeschichte eingegangen. 1934 emigrierte er nach Ostafrika. Erst 1954 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete bis zu seinem Tod 1970 in Hamburg. Dieser Band, der anläßlich einer Ernst May gewidmeten Ausstellung im Frühjahr 2001 im Deutschen Architektur-Museum erscheint, behandelt die bisher noch weitgehend unbekannte Phase seines Schaffens in Ostafrika. Eckhard Herrel ist es gelungen, Mays Werk in Kenia, Tansania und Uganda aufzuspüren und vollständig zu dokumentieren, so entdeckte er auch einen umfangreichen Bestand originaler May-Zeichnungen. Es zeigt sich, daß das „Neue Frankfurt“ nicht nur ein Repertoire für Formzitate bildete, sondern auch für Mays Strategien im Städtebau und im 'sozialen' Wohnungsbau für die afrikanische Bevölkerung. Der Architekt war in Afrika mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert. Mehr als je zuvor war er 'normaler' Privatarchitekt, der u. a. Klienten aus der kolonialen Bourgeoisie zufriedenstellen mußte. Gemeinsamer Nenner in Mays afrikanischem Werk sind die architektonischen Mittel, mit denen er seine vormals mitteleuropäische Moderne den Bedingungen vor Ort anzupassen verstand.