Kreuzebra
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Viac o knihe
Kreuzebra kann landschaftlich, wie auch historisch, als typisches Dorf des Obereichsfeldes angesehen werden. Geographisch liegt der Ort am Westrand des Thüringer Beckens, südlich vom Dün und nahe der Wasserscheide zwischen Elbe und Weser, etwa 450 m/N hoch gelegen, in einem schützenden Talkessel. Urkundlich wird der Ort als „Eboraha“ schon im 9. Jahrhundert erwähnt, wo „Eigil“ seine Güter in „Dingelstat und Eboraha“ dem Kloster Fulda übergibt. Jedoch kann als sicher angesehen werden, daß erste Ansiedlungen schon Jahrhunderte vorher bestanden. Während in Urkunden aus den Jahren 1217, 1257 und 1262 der Ort noch als Ebera, bzw. Evera erscheint, wird er im Jahre 1341 als „Crucisebra“, in einer späteren Urkunde sogar als „Heiligen Crucisebra“ benannt, weil der Überlieferung nach zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein Kreuzpartikel vom Kreuze Christi in den Ort kam, das sowohl in den zurückliegenden Jahrhunderten, wie auch heute noch hoch verehrt wird. In späteren Jahren erscheint der Name des Ortes mehrfach als „Creuzebra“ bzw. „Kreuzebra“. Seit der Christianisierung, durch Mönche des Klosters Fulda, war das Dorf kirchlich an das Bistum Mainz gebunden. Mit dem Erwerb der Grafschaft Gleichenstein sowie weiterer Gebiete durch Kurmainz im Jahre 1294 kam der Ort zum Amt Rusteberg, mit Sitz ab 1540 in Heiligenstadt. Die katholische Kirche des Ortes wurde von 1738 bis 1740 im Barockstil erbaut. Sie wurde den Heiligen Sergius und Bacchus geweiht. Nach der Aufhebung des Mainzer Kurfürstentums (Säkularisierung) durch die Preußen 1802 bzw. in Folge des Wiener Kongreßes im Jahre 1815, gehörte Kreuzebra bis nach dem zweiten Weltkrieg zum Kreis Heiligenstadt. In der im Jahre 1952 vorgenommenen Bezirksstrukturreform wurde der Ort dem Kreis Worbis zugeordnet und trat 1975 dem neu gebildeten Gemeindeverband Dingelstädt bei. Seit der im Jahre 1994 im Rahmen der Thüringer Gebietsreform erfolgten Neugliederung der Kreise gehört Kreuzebra zum Landkreis Eichsfeld und ist in die Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt eingegliedert. Der Ort hatte im Jahre 2000 750 Einwohner. Als bedeutende Persönlichkeit ehrt Kreuzebra seinen Sohn Johann Wolf, 1743 in Kreuzebra geboren, er erwarb sich durch mühevolle Urkundensammlungen und Geschichtsforschungen als „Vater der eichsfeldischen Geschichte“ hervorragende Verdienste.