Organisationskultur und Innovativität

In der jüngeren Vergangenheit wird die Innovationsfähigkeit sowohl seitens der Wissenschaft als auch von seiten der betrieblichen Praxis zunehmend als der entscheidende Faktor des Unternehmenserfolges angesehen. Dabei hat die auffallend uneinheitliche Durchschlagskraft existierender Innovationsmanagementkonzepte und -instrumente die Aufmerksamkeit verstärkt auf die idealtypische Vorstellung einer „innovativen Organisationskultur“ gelenkt. Doch welche Bedeutung kommt der Kultur eines Sozialsystems für dessen Fähigkeit, innovatives Verhalten hervorzubringen, überhaupt zu? Die vorliegende Arbeit widmet sich der Analyse des Zusammenhangs zwischen Organisationskultur und Innovativität. Ausgehend von den zentralen Kritikpunkten und Schwächen einschlägiger Organisationskultur-Entwürfe, entwickelt der Verfasser einen eigenen kulturtheoretischen Ansatz und verwendet diesen als Grundlage für die Identifikation elementarer Wirkungsmechanismen, die zwischen der Kultur und der Innovativität sozialer Systeme vermitteln. Hierbei wird deutlich, daß es den „Königsweg“ zur Innovationskultur so nicht gibt. Die Erzeugung innovativer Handlungen und Lösungen in Organisationen läßt sich vielmehr auf ein komplexes Gefüge sozialer Wirkkräfte zurückführen, welche aber durchaus von unterschiedlichen kulturellen Systemen hervorgebracht werden können. Dr. Thomas Behrends arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Personal und Führung sowie am Institut für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg. Seine Forschungsarbeiten liegen im Bereich der verhaltenswissenschaftlichen Personal- und Organisationsforschung. Schwerpunktthemen seiner Arbeit sind Organisationskultur, Führungs- und Organisationsstrukturen sowie organisationale Innovations- und Veränderungsprozesse.