Vegetation der halbimmergrünen submontanen Wälder, landwirtschaftlich genutzten Flächen und ihrer Brachestadien auf der Halbinsel Paria, Venezuela
Autori
Viac o knihe
Diese Untersuchung in einem repräsentativen Gebiet auf der Halbinsel Paria erweitert das Wissen über den halbimmergrünen Wald, sie zeigt die Folgen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsformen auf, analysiert und diskutiert die Vegetationsentwicklung und den sozioökonomischen Wert von Arten der Sekundärvegetation. Die Arten mit einem Nutzungspotential werden aufgelistet. Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Norden Venezuelas in der östlichen Küstenkordillere im Bundesland Sucre zwischen dem westlichen und dem zentralen Gebirgsstock der Halbinsel Paria. Es umfaßt den halbimmergrünen submontanen Tropophyten-Wald in einem Höhenbereich von 400 bis 600 m ü. NN. Die Beschreibung der Böden beruht auf elf Bodenprofilen, Bodenproben wurden entnommen. Zur Erfassung der Flora wurden 473 Herbarbelege gesammelt. Aus ihrer Bestimmung im Herbario Nacional (VEN, Caracas) und im Herbario de la Facultad de Agronomía UCV (MY, Maracay) ergaben sich 339 Arten aus 271 Gattungen mit 93 Familien. Die Klassifizierung der Vegetation des halbimmergrünen Naturwaldes und der Sekundärvegetation als Folge der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung erfolgte mit floristischen und strukturellen Kriterien (Braun-Blanquet, 1964) auf der Grundlage von 120 Vegetationsaufnahmen (12.250 m²). Die Sukzessionsstadien wurden in unterschiedliche Pflanzengesellschaften und Vegetationsformationen unterteilt und mit Störungsfaktoren, Nutzungs- und Brachedauer in Beziehung gesetzt. Die Präsentation der Ergebnisse dieser Klassifizierung beginnt mit der Beschreibung und Charakterisierung des halbimmergrünen Naturwaldes. Danach wird die Vegetation der Kaffeepflanzungen und Conucos mit Mais beschrieben und analysiert. Innerhalb der submontanen Höhenstufe wird standörtlich zwischen Bergrücken und -hängen unterschieden. Die Sukzessionsgesellschaften der unterschiedlichen Regenerationsstadien (Sekundärgebüsche, Sekundärwälder und sekundäre Grasländer) werden vegetationskundlich analysiert, die wichtigsten Sukzessionstendenzen diskutiert. In den sechs untersuchten Vegetationsformationen wurden insgesamt neun Gesellschaften, vierzehn Typen und neun Subtypen in einer hierarchischen Klassifikation differenziert. Im Naturwald wurde die Trichilia cuneata -Bactris cf. macanilla - Gesellschaft mit zwei Typen ausgeschieden, im agroforstlichen System mit Kaffee die Platymiscium diadelphum - Castilloa elastica - Gesellschaft mit fünf Typen und zwei Subtypen. In den untersuchten Conucos mit Mais wurden die Oplismenus burmannii - Gesellschaft mit zwei Typen festgestellt. Die Sekundärgebüsche wurde in die Cordia polycephala - Gesellschaft (mit zwei Typen und sieben Subtypen) und die Lantana caracasana -Rhynchospora nervosa - Gesellschaft unterteilt. In den untersuchten Sekundärwäldern konnten die Inga sapindoides -Tibouchina longifolia - Gesellschaft, die Cecropia palmatisecta - Gesellschaft und die Miconia prasina - Gesellschaft differenziert werden, letztere mit zwei Typen. Die sekundären Grasländer wurden als Paspalum plicatulum - Gesellschaft gefaßt.