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"Widerstand und Gottesfurcht"

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Das vorliegende Buch ist eine Biographie des wohl bekanntesten Herrschers im Namibia der frühen Kolonialzeit. Von anderen Biographien und biographischen Skizzen über Witbooi unterscheidet sie sich wesentlich durch ihre missionsgeschichtliche Perspektive. Der Autor greift hierbei auf Quellen zurück, die sich im Archiv der Rheinischen Mission (heute die VEM Vereinte Evangelische Mission) befinden, darunter den Briefverkehr zwischen den Missionaren und ihrem Mutterhaus in Wuppertal, Briefe Hendrik Witboois und Schreiben der deutschen Kolonialregierung, sowie zeitgenössische Berichte der Missionare und eine geheime Chronik des Missionars Johannes Olpp. Witbooi empfing die entscheidenden Impulse, die seine Persönlichkeit prägten und damit auch seinen Widerstand gegen die deutsche koloniale Vereinnahmung in großen Teilen erklären, von den Missionaren der Rheinischen Mission, insbesondere von seinem Lehrer und Mentor, Johannes Olpp. Nachdem Hendrik von den Missionaren zunächst als vorbildlicher Christ gelobt wurde, wandelte sich deren Einstellung grundlegend, als er infolge eines religiösen Erweckungserlebnisses die Suche der Witbooi nach dem „gelobten Land“ wiederaufnahm und dabei mit den Herero in Konflikt geriet. Hendriks Durchsetzungskraft und Dynamik, die sich auf das Bewusstsein eines göttlichen Auftrags stützten, machten ihn in den folgenden 16 Jahren zum Oberkapitän des ganzen Namalandes, überzogen aber auch die gesamte Region des südlichen und zentralen Namibia mit seinen Überfällen und Kriegszügen. Die Missionare blieben angesichts des Chaos und der Gewalt verständnislos zurück, da sie seinen „Auftrag“ für religiöses Schwärmertum halten mußten. Zugleich provozierte Hendrik die sich etablierende deutsche Kolonialmacht vor allem durch seine Weigerung, durch Abschluss eines Schutzvertrages seine Unabhängigkeit aufzugeben und sich der deutschen Herrschaft zu unterwerfen, bis er letztlich durch Waffengewalt bezwungen wurde. Die Quellen berichten aus verschiedenen Blickwinkeln über diese Geschehnisse und tragen dadurch viel zur Erhellung der Persönlichkeit Hendrik Witboois und der frühen Kolonialgeschichte Namibias bei. Gustav Menzel (11.12.1908–5.9.1999) war von 1967–1974 Direktor der „Rheinischen Mission“, die sich während seiner Amtszeit mit der „Bethel Mission“ zunächst zur „Vereinigten Evangelischen Mission“ zusammenschloss. Diese führt seit dem 5.6.1996 ihre heutige Bezeichnung „Vereinte Evangelische Mission. Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen“.

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2000

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