Herbert List, das Gesamtwerk
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Das photographische Werk von Herbert List (1903–1975) gehört zum klassischen Kanon in der Bildgeschichte des 20. Jahrhunderts. Metaphysisch und sinnlich zugleich, sind seine Bilder heute so vertraut wie die Visionen Giorgio de Chiricos in der Malerei. Herbert List, Sohn einer Hamburger Kaufmannsfamilie, hat in seinen Aufnahmen souverän und überaus kultiviert humanistische Bildung mit einer lyrisch-magischen Sensitivität und der klaren, oft surrealen Ästhetik der Neuen Sachlichkeit verbunden. Er photographierte in Griechenland und Italien Ruinen, Landschaften und junge Männer, sah das kriegszerstörte München aus der Perspektive einer klassischen Bildästhetik, schuf eindrucksvolle Portraitstudien seiner Künstlerfreunde – darunter Picasso, Braque und Cocteau, Morandi, Pasolini, die Magnani, Strawinsky, Marlene Dietrich … – und erzählte in berühmt gewordenen Photoessays vom Leben der Menschen auf den Straßen und Plätzen Italiens. Unsere 2000 erschienene Monographie des Gesamtwerks bieten wir jetzt in verkleinertem Format an. Herausgegeben vom Nachlass und mit lesenswerten Texten, u. a. vom Photographen selbst, enthält der Band eine Fülle von Herbert List-Ikonen und eröffnet Einblicke in das ästhetische Universum dieses 'modernen Klassikers' der Photographie.