Olgas Haus
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Viac o knihe
Wann sagt schon mal jemand: Ich habe alles? Ljudmila Ulitzkaja erzählt von Frauen, die zu diesen seltenen Menschen gehören, auch wenn ihnen Glück, Schönheit, Reichtum, kurz, die Attribute des Glücks, versagt geblieben sind. Vielmehr hätten sie allen Grund, am Leben zu verzweifeln. Aber, irgendwo im Inneren gibt es etwas, das sie nicht zerbrechen läßt. Diesem Geheimnis ist die Moskauer Autorin auf der Spur. Ihr liebevoller und zugleich verschmitzter Blick heftet sich an schrullige Außenseiter wie Asja, die arme Verwandte, die Monat für Monat mit stoischem Gleichmut ihre reiche Cousine besucht, Geld und Sachen abstaubt, um sie sogleich zu einer noch bedürftigeren Freundin zu tragen. Buchara, eine Frau von orientalischer Schönheit, wird von ihren Nachbarn gemieden. Um so größer aber ist dann deren Bewunderung für die Kraft dieser Frau, die die eigene tödliche Krankheit so lange besiegt, bis sie ihrer behinderten Tochter ein eigenständiges Leben ermöglicht hat. Es ist die Kunst dieser Frauen, dem Dasein einen Sinn abzutrotzen und an Verlusten nicht zugrunde zu gehen – das macht sie uns so sympathisch. Vor allem aber bewundern wir ihr Talent, zu lieben und diese Liebe als Glück zu empfinden. In anderen Geschichten treffen wir aber auch Menschen wie Olga: Ein unstillbares Verlangen treibt sie in immer neue absurde Situationen. In rasante Liebesabenteuer stürzt sich auch die Pikdame, wobei Tochter und Enkelin unter ihrer tyrannischen Fuchtel leiden. Und Nina, Witwe eines wohlhabenden Neuen Russen, wird von einem riesigen schwarzen Kater heimgesucht. Was hat sie nur falsch gemacht, daß sie mit dieser mystischen Erscheinung gestraft wird?