Vladimir Nabokov
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Der zweite und abschließende Band von Boyds beeindruckender Biographie setzt ein mit der Ankunft Nabokovs in Amerika 1940 - das heißt mit dem Verzicht auf die russische Sprache und dem Verlust der Reputation des russischen Autors Sirin (so Nabokovs bisheriges Pseudonym). In den USA den Lebensunterhalt zu verdienen war nicht einfach; schließlich gelang es Nabokov, auf eine Professur in Cornell berufen zu werden. Dann brachte der erstaunliche Erfolg des Romans „Lolita“, der 1955 erschien, Weltruhm und finanzielle Sicherheit. „Lolita“ - beinahe hätte der Autor das noch unvollendete Manuskript verbrannt; es fand sich zunächst kein Verlag, Nabokov dachte sogar an eine Veröffentlichung unter einem Pseudonym; und als das Buch schließlich bei der Olympia Press in Paris erschien, waren die Probleme keineswegs vorüber. Boyd ist ein kenntnisreicher Führer durch Leben und Werk Nabokovs. Zu den besonderen Stärken seiner Biographie gehört es, dass zum ersten Mal Nabokov auch als Lehrer, Kritiker, Übersetzer und Wissenschaftler ausführlich gewürdigt wird. Und der Biograph schildert eindrucksvoll die Persönlichkeit Nabokovs - einen warmherzigen, verletzlichen Menschen, der sich in seinen letzten zwanzig Lebensjahren, als er zu einer öffentlichen Figur geworden war, gern hinter einer abweisenden Maske verbarg. Ein Lesevergnügen, nicht nur für Nabokov-Kenner.