Wirtschafts- und Unternehmensethik: Kritik einer neuen Generation

Das „Berliner Forum“ ist ein internationaler und interdisziplinärer Kreis von Doktoranden und Habilitanden zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. In dem vorliegenden Sammelband präsentieren die jungen Akademiker ihre Forschungsergebnisse. Die Beiträge beleuchten die aktuelle Diskussion zur Wirtschafts- und Unternehmensethik jeweils aus einer neuen Perspektive heraus und führen die Debatte eigenständig fort. Dabei wird mit Kritik an den etablierten Ansätzen, vor allem denen von Horst Steinmann, Peter Ulrich und Karl Homann, nicht gespart. Die einzelnen Beiträge sind hierin gegeneinander allerdings kontrovers. So unterschiedlich die Artikel in ihrer jeweiligen Argumentationsfigur sind, entgehen sie sowohl der Skylla praxisferner, ja praxisunwirksamer Abstraktion der reinen Grundlagenreflexion als auch der Charybdis vorschneller und rezeptbuchartiger Indienstnahme für eine wenig reflektierte ökonomische Praxis. Gruppiert sind die Beiträge mit abnehmendem Abstraktionsgrad: Im ersten Teil werden im Sinne einer Metabetrachtung grundlegende Fragestellungen der Wirtschafts- und Unternehmensethik thematisiert. Auf einer „mittleren Ebene“ werden aus den grundlegenden Fragestellungen detaillierte Konzepte gewonnen, die bereits Bezug nehmen auf praktische Anwendungsfälle (Teil II). Die Ebene unmittelbaren Anwendungsbezugs wird schließlich in Teil III erreicht, der sich der „Praxisorientierung“ widmet. Der vorliegende Sammelband des „Berliner Forums“ bietet verschiedene interessante Weiterentwicklungen wirtschafts- und unternehmensethischer Positionen und Fragestellungen, die sowohl von praktischem als auch von theoretischem Interesse sind.