Bahnhöfe - Revitalisierung durch touristische Nutzung

Der Bahnhof und sein Umfeld gewinnt als zentraler Teil der Stadt wieder an Bedeutung. Davon zeugen die vielfältigen Umnutzungs- und Umbaupläne der Deutschen Bahn AG und der Großstädte. So erstrahlt der größte europäische Kopfbahnhof - der Leipziger Hauptbahnhof - seit Ende diesen Jahres in neuem Glanz. Bisher unbemerkt werden aber auch Bahnhöfe in kleinen und mittleren Städten Ostdeutschlands neu gestaltet und aufgewertet. Obwohl gerade ostdeutsche Bahnhöfe sehr attraktive Gebäude im Stadtraum sind, lassen sich diese nur schwer vermarkten. Für Unternehmen aller Art gibt es meist genügend andere Gebäude, die zentraler liegen und geringere Instandsetzungskosten erfordern. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur in Ostdeutschland bietet jedoch einen Anknüpfungspunkt für die Bahnhofsentwicklung auch kleinerer Städte und Gemeinden. Auf der 4. DSSW-Bahnhofsrunde am 13. November 1997 in Wernigerode wurden die Lösungsansätze, die der Tourismus für die Bahnhofsentwicklung bietet, aufgegriffen und dargestellt. Mit der vorliegenden Arbeitshilfe setzt das Deutsche Seminar für Städtebau und Wirtschaft (DSSW) die Dokumentation der Bahnhofsrunden fort und stellt die Revitalisierung von Bahnhöfen durch touristische Nutzungen in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Die aufgezeigten praktischen Lösungswege, konkrete Fallbeispiele, deren Finanzierung und der jeweilige Ansprechpartner wurden von der Agentur BürgerBahnhof zusammengefaßt und in eine praxisnahe Gesamtstrategie eingebettet. Sie richtet sich an kommunale Verwaltungen, private Unternehmen sowie touristische Leistungsträger und zeigt, daß Engagement lohnend ist und sich rechnet. Insgesamt wird dem Leser deutlich, daß die zur Zeit stattfindende Entwicklung der Bahnhöfe neue Optionen sowohl für die Aufwertung innerstädtischer Räume als auch für die Bahnhofsgebäude selbst bietet. Die vielfältigen Finanzierungs- und Nutzungsbeispiele sowie die Praxisnähe der Publikation geben ihr den Charakter einer Arbeitshilfe.