Der Mensch und sein Geschlecht

Der heutige Leser wird dem Autor zustimmen müssen, wenn er 1889 im Vorwort seiner fünfundzwanzigsten Auflage schreibt, dass ein gewisser Bann auf diesem Thema ruhe, das er als „Litteratur-Zweig“ sieht. Diese Publikation ist als Quelle damaligen Wissens und der Aufklärung zu betrachten. Vor über hundert Jahren war Wissen über intime, menschliche Dinge mit zahlreichen Tabus belegt. Es war unvorstellbar, solche Intimitäten öffentlich zu machen, wie es in der heutigen Zeit der Massenmedien verlangt wird. Der Reiz dieses Büchleins liegt darin, dass der Autor seinen Lesern mit ausschweifenden Worten Themen näherbringt: die Ehe und ihre Freuden, die Entstehung des Menschen und verschiedene Meinungen dazu, sowie der Zeitpunkt, an dem der Mensch den Zeugungstrieb befriedigen kann, ohne sich zu schaden. Es werden Regeln für das Verhalten beider Geschlechter während der Befriedigung des Zeugungstriebes gegeben, Ratschläge zur Enthaltsamkeit und zur Schädlichkeit stimulierender Mittel, sowie Hinweise zur Zeugung gesunder Kinder. Im Anhang behandelt der Autor die Onanie, deren Folgen und die Selbstheilung. Die Ermahnungen und Belehrungen zu diesem Thema amüsieren den heutigen Leser, ebenso wie die Worte eines rechtschaffenen Vaters an seinen neuverehelichten Sohn, mit denen das Werk endet. Der schwer lesbare Originaltext wurde in eine neue, leserliche Schriftform gebracht, wobei Schreibweise und Interpunktion unverändert blieben.