Schwierige Modernität
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Vorgelegt wird hiermit eine Neubestimmung der Konzeption literarischen Epochenwandels, die es unternimmt, an einem besonders ergiebigen Fallwechsel, dem im späteren Mittelalter viel gelesenen Streitgespräch zwischen Mensch und Tod („Ackermann“), die Bewegungsgesetze, aber auch Gegenläufigkeiten historischer Prozesse sichtbar zu machen. Das Buch rekonstruiert einerseits die Historizität des literarischen Monuments im Hinblick auf die Textgeschichte, die Materialität der Überlieferung, die Ikonographie der Illustrationen und die literarischen wie zeitgeschichtlichen Kontexte. Es erschließt andererseits die Sinndimensionen des Textes in komparatistischer Perspektive auf zentrale diskursive Formationen (Tod, conditio humana, Trauer), die je verschiedene Aspekte der Modernität der „Ackermann“-Prosa zu erkennen geben. Ausführliche Anhänge bieten Neubeschreibungen der „Ackermann“-Textzeugen und Biobibliographien von Frühdruckern, außerdem Ersteditionen wichtiger Werke: der mährischen Übersetzung des Vergänglichkeitstraktates des Lothar von Segni („De miseria humanae conditionis“, um 1370), der dialogischen Trostschrift des Guilhelmus Savonensis („An mortui sint lugendi an non“, 1453); und der bislang unbekannten „Ackermann“-Bearbeitung des Menrad Molther („Dialogus Mortis et Coloni“, 1522).